type slot machine – schriftgestaltung
gestaltung | karoline delger
»Cute Didone« | Karoline Delger
@karodelger
Die Aufgabe im Kurs Schriftgestaltung (WS 19/20) bestand darin, aufgrund dreier individuell zugeloster Attribute, eine Schrift zu entwickeln.
Basis meiner Arbeit: Niedlich, Condensed und Didone (Klassizistische Antiqua).
Die Schwierigkeit für mich bestand vor allem darin, eine Condensed-Schrift zu entwickeln, die gleichzeitig einen »niedlichen« Charakter hat, da bei einer schmalen Schrift der Gestaltungsspielraum begrenzt ist.
Durch kleine Details wie Fähnchen, Anstriche, Tropfen oder Schleifen, bekam sie ihr individuelles und auch etwas verspielteres, niedliches Aussehen. Auch lehnt die Schrift sich bewusst und entgegen der »echten« Klassizistischen Antiqua punktuell an meine Handschrift an, da ich einzelne Buchstaben (bspw. das »r«) etwas anders schreibe.
Entstanden ist so die »Cute Didone«, eine filigrane, dezent verspielte und leicht dekorative Klassizistische Antiqua, die sich vor allem für Überschriften oder Logogestaltungen einsetzen lässt.
»Chainsaw« | Robin Meyer
Type Slot Machine – drei per Zufall kombinierte Vorgaben, die für jede*n Kursteilnehmer*in so viel über Frustration oder Glücksgefühl entscheiden sollten. Blackletter, bold, grob/exzentrisch waren die Attribute, die den Grundstein bildeten für die von mir zu entwickelnde Schrift.
Zu meinem Glück eine lösbare Aufgabe, da die Merkmale gut miteinander harmonieren: Blackletter, ein für mich oft grober bis brutaler Schriftstil, zusammen mit der Schriftdicke und den offensiven Attributen.
So setzte ich mich an die Arbeit, um eine Schrift zu entwerfen, die sich durch wiederkehrende, dynamische und aggressive Merkmale auszeichnet. Dies alles im Duktus und mit der Stabilität einer gebrochenen Schrift.
Entstanden ist die »Chainsaw«, geprägt durch die einem Eckzahn ähnelnden Abschlüsse, die, auch durch die fehlenden Unterlängen, im Satz einen sägeblattartigen Charakter erzeugen. Geeignet ist sie so eher für rustikale oder rebellische Inhalte und Anwendungen, weniger für das nächste Handelsblatt …
»Seta Fraktur« | Celina Hutwelker
@celo.aep
»Entwickle deine Lieblingsschrift!« Easy, hab ich gedacht. Allerdings gibt so viele verschiedene Schriften und Stile, dass eine Entscheidung schwer fällt. Also doch nicht easy.
Fest stand allerdings: Es soll eine Schrift werden, die einen hohen Dick-Dünn-Kontrast aufweist und sich gut für Headlines eignen soll.
Nach einigen Skizen wusste ich, dass es eine gebrochene Schrift wird – oder vielmehr der Versuch, eine zeitgemäße »Fraktur-Grotesk« zu entwerfen.
Das Ziel war, in der Formensprache Rhythmus und Ästhetik, die durch die Federschreibung der Gebrochenen entsteht, aufzugreifen. So blieben auch die diagonalen Ansätze am Stamm erhalten. Eine weitere Anlehnung findet sich in den dünnen vertikalen Linien in den Versalien.
Entstanden ist eine Schrift mit einem klaren geometrischen Grundaufbau, konsequent konstruiert, mit eigenwilligen Details und starkem, lebendigen Charakter: Seta Fraktur. (Der Name bedeutet »Seide« auf Italienisch, was sehr gut zu den feinen Linien und dem lebendigen passt.)
»Pixtended« | Saif Zainalabdeen
@_saifzain
Die von mir entwickelte Schrift »Pixtended« besticht durch ihre starke Ausstrahlung und ihre Architektur, in der sie alle drei, durch die Aufgabenstellung zugelosten und damit vorgegebenen Attribute vereint: pixeltype, extended & exzentrisch/grob.
Die immer gleichbleibende Breite verleiht ihr eine besondere Stärke und Stabilität. Eine grobe Wirkung wird durch variierende Flächen- bzw. Pixelanordnungen erzeugt.
»Pixtended« lässt sich besonders gut als Displayschrift, für Headlines oder grafisch-flächig zu gestaltende Bereiche einsetzen.